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1900. Eine magische Zahl, auch ganz ohne die Verbindung zu Porsche. Denn für viele Zeitgenossen markierte sie den Start in ein neues Zeitalter. Man war am „Fin de Siècle“ angelangt, ein ganzes Jahrhundert, das einst mit Napoleons Eroberungszügen begonnen hatte, neigte sich dem Ende zu. Untergang oder Neugeburt – alles schien möglich. Technologisch, politisch, aber auch gesellschaftlich stand die Menschheit an einer Schwelle. Und genau dort stand auch der 25-jährige Ferdinand Porsche. Schon früh hatte der junge Tüftler außergewöhnliches technisches Talent bewiesen, mit kaum 18 Jahren installierte er im Haus seiner Eltern eine Lichtanlage. Strom war auch sein großes Thema, als er für den österreichischen Fahrzeugbauer Ludwig Lohner tätig wurde. Schon 1898 hatte er eine Kutsche mit einem Elektromotor ausgestattet, den sogenannten Egger-Lohner C.2 Phaeton. Jetzt brütete Porsche über einem verbesserten Nachfolgemodell, das auf der Weltausstellung in Paris vorgestellt werden sollte. Mit 75.000 erwarteten Ausstellern war die Schau ein echtes Schaufenster zur Welt. Über Monate war der junge Konstrukteur in seine Pläne versunken und verbrachte viele Stunden an der Werkbank, gebückt über Elektromotoren, Radnaben und wuchtig schwere Bleibatterien. Am Ende hatte er in nur 10 Wochen den „Lohner-Porsche“ zusammengeschraubt, das erste Hybridfahrzeug der Welt. Ein Verbrennungsmotor ergänzte die elektrischen Radnabenmotoren, der direkte Antrieb war effizient und reibungslos. Das auch „Semper Vivus“ (immer lebendig) genannte Fahrzeug erreichte eine Leistung von 2 × 2,6 kW (3,5 PS) beim Verbrenner und 2 × 1,8 kW (2,5 PS) beim E-Motor, die Höchstgeschwindigkeit lag bei immerhin 35 km/h. Auf der Weltausstellung fand der Lohner-Porsche durchaus Anerkennung, von einer „epochemachenden Neuheit“ war die Rede, auch gewann später die „Mixte“ genannte Weiterentwicklung sogar ein Rennen in Niederösterreich. Doch die Zeit war noch nicht reif für den Hybrid. Die Technik war zu komplex, das Gewicht der Komponenten zu hoch und der Verkaufspreis am Ende ebenso. So mussten über 100 Jahre ins Land gehen, bevor Porsche wieder Hybrid- Modelle baute – für die Straße wie auch für die Rennstrecke. Ob Cayenne S Hybrid, 911 GT3 R Hybrid oder 918 Spyder: Dieses Mal lautete die magische Jahreszahl 2010. Auch die neuen Modelle sind wiederumTeil einer langen Entwicklungslinie hin zu rein elektrischen Antrieben wie gegenwärtig demTaycan. Die Fortsetzung dieser Linie gilt als sicher. Wohin sie führt, das ist heute ebenso offen und faszinierend wie seinerzeit um 1900. Wir werden davon berichten, so viel steht fest. Zahlen, die die Sportwagenwelt bedeuten, gibt es jedeMenge bei Porsche. Viele sind in die Geschichtsbücher eingegangen, so wie die Ziffernfolgen 356, 911 oder 917. Andere reichen bis in die Anfänge von Porsche zurück. Manche sogar noch weiter. Heute sprechen wir über eine Jahreszahl. Sie zeigt, wie weit schon der Vater von Ferry Porsche, Professor Ferdinand Porsche, seiner Zeit voraus war. So weit, dass es 100 Jahre dauerte, bis seine Ideen wieder aufgegriffen wurden. Save the Date: Porsche Golf Cup 2022. In diesem Jahr sind wir am Samstag, den 16. Juli 2022, im Golfclub Jakobsberg e. V. in Boppard zu Gast. Weitere Informationen zum diesjährigen Turnier, zur Anmeldung und zur Durchführung erhalten Sie in Kürze per individueller Einladung. Wenn Sie bisher noch nie am Porsche Golf Cup unseres Porsche Zentrum Koblenz teilgenommen haben und gerne auf dem Laufenden gehalten werden möchten oder wenn Ihre Golf-Leidenschaft uns bisher noch unbekannt ist, dann können Sie sich gerne vorab unter event@porsche-koblenz.de registrieren. Wir freuen uns über zahlreiche Rückmeldungen – und natürlich auf ein schönes Spiel im Juli. FASZINATION 31 30 BEI UNS

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